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Silvester – DESENSIBILISIERUNG FÜR KATZEN

Katzen brauchen eine ruhige, gleichbleibende und vorhersehbare Umwelt, Alltag und Routinen, um sich sicher zu fühlen … was wiederum die Grundvoraussetzung ist, um sich wohlzufühlen.

An Silvester ist dies mit den beängstigenden Lichtblitzen am Nachthimmel, dem lauten Feuerwerk und der aufgeladenen Stimmung der Menschen nicht der Fall.

Wie Kleinkinder sind sie optisch und akustisch über Stunden einer Extremsituation ausgesetzt.

WICHTIG:
Nur weil eine Katze nicht zitternd schreit, winselt und jault heisst das nicht, dass sie nicht in ihrem Inneren vor Angst Tausend Tode stirbt, denn Katzen leiden still und lassen sich Angst, Schmerzen und Schwäche kaum oder gar nicht anmerken.

Wenn also eine Katze kein Interesse am Fressen, Trinken, Spielen und Leckerlies hat und auch nicht wie gewohnt entspannt und interessiert sich im Zuhause bewegt, dann sind das klare Anzeichen für Angst, die größer ist als die lebensnotwendigen Grundbedürfnisse.

Spätestens wenn sich eine Katze nur noch in geduckter Haltung und mit aufgerissenen Augen bewegt, sich zusammengekauert versteckt und den ganzen Tag auch nicht mehr auf die Toilette geht, muss jedem Katzenhalter klar sein, dass seine Katze extreme Angst hat und unsere Hilfe braucht.

In 8 Wochen beginnt erneut für unsere Tierwelt der Horror …

Mithilfe der Desensibilisierung können wir unseren Katzen den damit verbundenen Stress stark reduzieren, so dass ich auch jetzt noch empfehle damit zu beginnen.

Hierbei wird durch das regelmäßige und kontrollierte Abspielen von Feuerwerksgeräuschen mit sehr langsam steigender Lautstärke eine gewisse Gewöhnung an die Silvestergeräusche erreicht, um ihnen so den großen Schrecken zu nehmen.

Folgende CDs kann ich grundsätzlich für Silvester und Geräusch-Desensibilisierungen empfehlen:
Don´t be afraid 3
Desensibiliserung von Hunden
Allerdings sei darauf hingewiesen, dass es bei CDs Grenzen in der Effektivität gibt, da es sich um Aufnahmen handelt und sich die Frequenz von Live-Geräuschen unterscheidet. Um dennoch eine möglichst realistische Situation zu schaffen, empfiehlt es sich, die Feuerwerksgeräusche über die Stereoanlage laufen zu lassen.

  1. Zu Beginn wird die leiseste Lautstärke gewählt, so dass die Katze die Feuerwerksgeräusche zwar wahrnimmt, jedoch unbeeindruckt davon ist. Die Katze sollte entspannt und ruhig sein, wenn wir beginnen. Bei dieser Lautstärke bleiben wir für ein paar Tage und spielen das Feuerwerk 2-3 Mal täglich für 5-15 Minuten lang ab.
  2. Im nächsten Schritt steigern wir die Lautstärke minimal, so dass die Katze mit Aufmerksamkeit auf die Silvestergeräusche reagiert, aber unbeeindruckt bleibt. In dieser Runde spielen wir 2-3 Mal täglich nun 15-30 Minuten lang die Silvestergeräusche ab. Auch bei dieser Lautstärke bleiben wir für ein paar Tage bzw. so lange bis die Katze sich daran gewöhnt hat und den Geräuschen keine Aufmerksamkeit mehr schenkt.
  3. Nach diesem Prinzip steigern wir nun etwa alle 3-4 Tage die Lautstärke in Minischritten und verlängern dabei auch die Abspielzeit um einige Minuten, so dass die Katze sich an Lautstärke und Dauer gewöhnen kann.

Zu den Feuerwerksgeräuschen wird in der gesamten Wohnung geclickert, gespielt, gelobt, geschmust und mit den Lieblingsleckerlies belohnt. Jedes Mal wenn die Katze auf ein Geräusch angespannt oder unsicher reagiert, fordern wir sie fröhlich zu einem kleinen bekannten Trick auf und belohnen das überschwänglich und lecker, auch wenn der Trick selbst vielleicht nicht perfekt gezeigt wurde. Auf diese Art bekommt die Katze das Gefühl von Selbstwirksamkeit und es entstehen auch positive Verknüpfungen mit diesen sonst beängstigenden Geräuschen, und schließlich auch in der entsprechenden Lautstärke.

Und auch wenn die Zeit bis Silvester für eine “echte Desensibilisierung” nicht ausreicht, erreicht man doch ein gewisses Level an Gewöhnung, so dass die Angstreaktion auf das laute Feuerwerk deutlich an Intensität verliert.

Zudem sollte ein paar Tage vorher eine Safe-Base für die Katze geschaffen werden, wo es gemütlich ist, nur tolle Dinge passieren, Feliway Classic in der Wand steckt und ein Abdunkeln der Fenster möglich ist. In einem von ihr als Rückzugsort gewählten Raum werden Höhlen, Kartons, ein bisschen “Radio Paradiso” als Hintergrundrauschen, Wärmequellen, angenehmes (gedimmtes) Licht, Catnip und Flauschbetten angeboten. Im Katzenbunker dürfen natürlich auch Futter, Wasser und die Katzentoilette nicht fehlen.

Ist die Katze eher eine ängstlichere Natur, kann man zusätzlich bereits 2-3 Wochen vorher in Absprache mit einer Katzenverhaltensberaterin oder Tierarzt mit Nahrungsergänzungsmitteln wie Zylkene oder/und Anxitane/Telizen beginnen und an Silvester auch mit Bachblüten (Mimulus, Aspen und Chestnut Bud oder mit der Notfallmischung für panische Katzen) unterstützen.

Sedierende Medikamente (wie Acepromazin oder Benzodiazepine) sind entschieden abzulehnen, da es die Katze nur körperlich ruhigstellt, so dass sie sich wie im Körper gefangen fühlt und dadurch die Angst und Panik sogar verstärkt werden und paradoxe Reaktionen auslösen kann.

Wenn es schließlich an Silvester – oft bereits schon am Nachmittag – losgeht, leisten wir fröhlich und gelassen unserer Katze Gesellschaft oder spielen, schmusen, clickern mit ihr. Dabei sollten alle Spiel-, Wellness- und Beschäftigungstools, die die Katze besonders liebt, zum Einsatz kommen, wie z. B. Katzenboard, Fummelkiste, LickiMat mit Leckerlies, Catnip-Box, Bürste, Kratzpappe, Foodball etc..

Wenn die Katze unempfindlich gegenüber lautem Fernsehgucken und Musikhören ist, kann man sich dies zu Nutzen machen, da es die Geräusche draußen in der Wahrnehmung abmildert. Auch können hierbei spezielle Katzenmusik, sanfte klassische Klaviermusik und ein Relaxocat gute Dienste leisten.

Katzenberatung in Berlin Katzenverhaltensberatung in Berlin Verhaltensberatung für Katzen in Berlin

Bitte seid achtsam mit euren Katzenkindern und
kommt entspannt in ein neues Jahr voller Möglichkeiten

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